1912- 90- Jahre Freiwillige Feuerwehr Kreuzebra-2002

Bereits um 1730 hatte die kurmainzerische Regierung des Eichsfeldes die einzelnen Gemeinden verpflichtet, Feuerlöschgeräte anzuschaffen bzw. Feuerlöschteiche anzulegen. Alle männlichen Einwohner eines Dorfes im Alter von 18 bis 60 Jahren waren dazu verpflichtet, Feuerwehrdienst zu leisten. Um 1780 gab es in unserer Gemeinde zur Brandbekämpfung eine große Schlauchspritze, 4 Feuerleitern, 2 große Feuerhaken, 6 lederne Eimer sowie eine doppelte Handspritze. Als Löschwasserversorgung standen 6 offene Brunnen und 2 offene Teiche zur Verfügung.

Am 08. April 1912 trafen sich 11 beherzte Männer, um den Brandgefahren nicht mehr hilflos gegenüber zu stehen, sowie selbstlos Menschen zu helfen, die in Not geraten. Damit war die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten: Franz-Josef Thrien ,Theodor Franke, Anton Rümenapp, Karl Rümenapp, Karl Kruse, Michael Nachtwey, Karl Münnemann, Georg Kühn, Konrad Franke, Franz Kühn und Albert Funke.

Die neu gegründete Wehr begann ihre Arbeit mit einer Handkübelspritze, später dann 3, in verschiedenen Größen. Zwei Jahre nach Gründung begann der Erste Weltkrieg und unterbrach alle Aktivitäten. Auch die Nachkriegsjahre und die Inflation waren kein guter Boden für die noch junge Wehr. Trotzdem wurden weitere Mitglieder gewonnen. Im Jahre 1935 konnte die erste T 54 Motorspritze erworben werden. Diese wurde über einen Kredit finanziert.

In schrecklicher Erinnerung bleibt der Großbrand von 1937, welcher unserer Wehr viel Kraft kostete, bei diesem Großbrand wurden 4 Häuser, 29 Scheunen und 28 Stallungen vernichtet. Zahlreiches Nutz-und Schlachtvieh verbrannte ebenso. Nicht zuletzt dieser Katastrophe hat man es zu „verdanken“, dass schon am 29.07.1938 der Grundstein für ein neues Gerätehaus gelegt wurde.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges trat erneut ein Rückschlag ein. Viele Kameraden ließen auf den Schlachtfeldern ihr Leben. Manche kehrten verwundet oder erst nach vielen Jahren aus der Kriegsgefangenschaft zurück.

Bei allen Bränden stellte sich jedes Mal eine mangelnde Löschwasserversorgung dar. Um diesem Mangel zu begegnen wurde 1964 die Schölle verrohrt und mitten auf dem Anger eine Zisterne errichtet, die aber weder in Anspruch genommen wurde, noch die Zustimmung der Bürger fand. Im Jahre 1964 wurde eine TS 8/8 Motorspritze mit TSA angeschafft. Der Anhänger entsprach den damaligen Richtlinien des Brandschutzes der DDR und der damals gültigen TGL.

Mit der politischen Wende und der deutschen Wiedervereinigung wurde auch unsere Wehr neu strukturiert. Im Jahre 1991 wurde auf der Klinge ein Löschteich angelegt, der bis zu 1000 cbm Wasser fasst. Ebenfalls wurde 1991 ein gebrauchtes TLF 8 vom Katastrophenschutz übernommen. 1997 musste dieses Fahrzeug außer Dienst gestellt werden und wurde 1996 schon durch ein neues KLF-Thr. ersetzt. 2001 konnten wir glücklicherweise ein im besseren Zustand gebrauchtes TLF 8/8 von der Gemeinde Lippetal-Soest bekommen. Am 11.02. 2000 bekamen wir eine neue TS 8/8 von der Firma Ziegler, Marke  „Ultra Power“ überreicht. Funkgeräte sind seit 1993 in der Ausrüstung.

Im Rahmen der Bachlaufsanierung der Ebra wurde 1998 eine Löschstaustelle im Unterdorf eingerichtet. Diese befindet sich neben dem Kreuzgarten und soll als unabhängige Löschwasserversorgung im Unterdorf dienen. In Schutzkleidung wurde ebenfalls investiert ,so im vergangen Jahr für die Atemschutzgeräteträger Hupf Teil 1 Jacken und Hosen. An dieser Stelle sei der Gemeinde und dem Bürgermeister zusätzlich für die Unterstützung gedankt! Jedes Jahr nach Pfingsten, wird eine dem Ernstfall gleichzusetzende Übung durch geführt. An diesem Tag testet die Wehr alljährlich ihren aktuellen Leistungsstand. Dem Einsatz folgt ein Kameradschaftsabend für alle Kameradinnen und Kameraden. Im Januar eines jeden Jahres findet das traditionelle Wintervergnügen statt. Für die gute Beteiligung in diesem Jahr möchten wir uns bei allen Bürgerinnen und Bürgern und besonders bei den älteren Kameraden bedanken!

Am 02.10.1994 gründete sich eine Jugendfeuerwehr, welche heute 12 Mitglieder hat. Seit ihrer Gründung vor 8 Jahren ist sie nicht nur bei Wettkämpfen aktiv und erfolgreich, sondern auch ein fester Bestandteil innerhalb der FFw Kreuzebra! Die Jugendfeuerwehr von heute sind die aktiven Kameraden von morgen. Die Freiwillige Feuerwehr umfasst heutzutage 140 Mitglieder, wovon 30 aktiv tätig sind. Besonders zu erwähnen sind die Jubiläen zu den 50-,60-,70-,75-,80-,85 jährigen Bestehen die stets mit viel Engagement vorbereitet und durchgeführt wurden und woran sich auch viele Gastwehren beteiligten. Besonders freuen wir uns das zu unserm Festwochenende in diesem Jahr Herr Landrat Dr. Werner Henning nicht nur sein kommen zugesagt hat, sondern auch die Schirmherrschaft übernommen hat!

Im Rahmen des 80-jährigen Jubiläums der Wehr wurde am 05.07.1992 die neue Fahne der FFw geweiht. Die eine Seite zeigt das Wappen der Gemeinde, die andere das Bild des Hl. Florian und die Worte: In Gottes Namen allezeit selbstlos treu und hilfsbereit.

Zur heutigen Wehrleitung gehören: Wehrführer Kam. Klaus Rümenapp, Stellvertreter Kam. Achim Fischer, Kassenwart Kam. Reinhard Voß, Stellv. Kasssenwart Kam. Dietmar Fasse, Gerätewart Kam. Daniel Freund, Jugendfeuerwehrwart Kam. Helmut Möller, Schriftführerin Kameradin Marita Thüne.

Unter dem Wahlspruch: „Gott zur Ehr- dem Nächsten zur Wehr“ wirkt die FFW seit ihrem Bestehen. Aus diesem Grund laden wir alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Kreuzebra sowie alle Gäste aus Nah und Fern zu den Feierlichkeiten anlässlich des 90-jährigen Bestehens unserer Wehr herzlich ein.